Oftmals werden die Inhalte von Websites in verschiedenen Sprachen angeboten. Zum Beispiel möchte ein Anbieter von Produkten / Dienstleistungen sich gerne auf internationales Publikum ausrichten und übersetzt seine Inhalte neben der Muttersprache in andere Sprachen. Nun stellt sich die Frage, wie man damit verfahren sollte.
Grundsätzlich gibt es diesbezüglich zwei Möglichkeiten, die gängig sind und die verschiedene Vor- und Nachteile mit sich bringen:
A) Für die verschiedenen Sprachen werden mehrere Topleveldomains mit entsprechenden Länderkennungen registriert.
B) Es wird eine einzige Domain verwendet, die je nach Sprache umgestellt werden kann.
Welche dieser beiden Varianten sollte also nun gewählt werden und wie geht man konkret vor? Sowohl im Hinblick auf SEO-Faktoren, als auch im Bezug auf die gesamte strategische Ausrichtung der Website ist Dies relevant. Hierbei handelt es sich also um eine sehr grundsätzliche Frage, die es verdient, genauer beleuchtet zu werden.
Nahe-liegend ist der Gedanke schon, für zum Beispiel einen Brand-Namen einfach Endungen wie
zu reservieren. So können die Besucher des jeweiligen Zielgruppen-Landes einfach ihre gewohnte Länderkennung eintippen und fühlen sich auf dem Web-Angebot gleich wie zuhause. In den Augen Mancher wirkt diese Lösung vielleicht eleganter.
Doch an dieser Stellte sollten einige Nachteile dieser Lösung nicht unerwähnt bleiben:
Neben diesen Nachteilen kommen noch weitere SEO-spezifische Faktoren hinzu:
Insgesamt ist die Liste der negativen Aspekte am System der verschiedenen Domains also recht umfangreich und der "normale Webmaster" sollte sich gut überlegen, ob er nicht doch auf Variante Nummer Zwei zurückgreift.
Die andere Variante besteht in einer Domain, auf der Inhalte in verschiedenen Sprachen angezeigt werden. SEO-technisch sauber ist eine solche Lösung nur dann, wenn sich die jeweiligen Inhalte einer bestimmten Sprache in einem entsprechenden Unterverzeichnis befinden. So hat die Suchmaschine es leicht, zuzuordnen, auf welchen Bereichen der Website welche Sprache gesprochen wird.
Typischerweise werden internationale Kürzel wie diese genutzt:
In diesem Beispiel hat die Domain selbst eine neutrale Landeskennung (.org) und die Länder-spezifischen Inhalte befinden sich in den entsprechenden Unterordnern. Andere Endungen die sich hier anbieten würden, wären etwa .net oder .com für kommerzielle Projekte. Sofern es eine "Hauptsprache" der Website gibt, kann man in diesem Fall auch das Unterverzeichnis weglassen und für die primäre Sprache entsprechend das Wurzelverzeichnis vorsehen. In diesem Fall ist es dann durchaus auch sinnig, eine entsprechende Topleveldomain des Landes der Hauptsprache zu wählen.
Wäre die Hauptsprache der eigenen Website Deutsch und andere Sprachen wären quasi ein Zusatzangebot für fremdsprachige Besucher, so würde eine solche Struktur Sinn machen:
Dies dürfte eine sehr häufig anzutreffende Variante sein, die in der Form in aller Regel auch Sinn ergibt. Oftmals wird automatisch auf entsprechende Unterseiten weiter-geleitet, sofern anhand der Besucher-IP-Kennung ersichtlich ist, dass er aus einer der spezifischen Sprachgebiete auf die Seite kommt. Zusätzlich bietet es sich jedoch in jedem Fall an, auch manuell die Sprache (etwa durch Klicks auf kleinen Fahnen-Icons) ändern zu können.
Im Grunde gibt es eine einfache Faustregel...
Immer dann, wenn es sich im Prinzip um genau die gleichen Inhalte in unterschiedlichen Sprachen handelt, macht eine Struktur mit Unterverzeichnissen Sinn (Beispiel: Ein Dienstleister der sich in verschiedenen Sprachen auf seiner Homepage vorstellen möchte).
Wenn für verschiedene Länder jedoch gänzlich unterschiedliche bzw. lokal angepasste Inhalte (Beispiel: Nachrichtenmagazin, welches in anderen Ländern auch andere News herausgibt) angeboten werden, so ist es sinnig, für jede Länder-spezifische Zielgruppe je eine eigene Topleveldomain zu registrieren.