Simplifizierung per App: Wann macht Sie eigentlich Sinn?

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Autor: Terra-Codes
Datum: 30. Juli 2014

Apps sind in der heutigen Welt quasi allgegenwärtig und für viele kaum mehr wegzudenken. In zahlreichen Situationen können die kleinen Helfer für einfachere Abläufe, direktere Informationen, Spaß oder andere Mehrwerte sorgen. In der heutigen Welt befasst man sich quasi täglich mit irgendeiner App. Von daher macht es Sinn, diesbezüglich entsprechende Hintergründe zu beleuchten.

Zunächst einmal stammt der Begriff "App" von "Application" (zu deutsch "Applikation" oder "Programm"). Die Tatsache, dass es es sich dabei um eine Abkürzung des ursprünglichen Begriffs handelt, macht das Wesen der App schon deutlich: Hier wird etwas vereinfacht / simplifiziert! Wer früher noch lange Wege gehen musste, um mit einem Smart Device oder einem Rechner eine bestimmte Aufgabe zu erledigen, der kann heutzutage mit der passenden App gewissermaßen die "Abkürzung" wählen.

Hilfreiche Tools für den Alltag

Dem entsprechend ist eine App im Regelfall nicht besonders umfangreich, sondern eher auf einen ganz bestimmten Zweck hin optimiert. So gibt es zum Beispiel

  • Apps für aktuelle Nachrichten oder Wetter
  • Apps die günstige Tankstellen in der Umgebung anzeigen
  • Apps die über Sehenswürdigkeiten aufklären
  • Minispiele als App
  • lustige Apps für Scherze und Co
  • oder bekannte Programme als App-Version

Grundsätzlich lassen sich Apps dabei in drei verschiedene Kategorien aufteilen:

1. Dienstprogramme
Hierbei handelt es sich um Apps, mit denen konkrete, klar definierte Aufgaben erledigt werden. Ein solches Dienstprogramm kann im simpelsten Fall der Wecker oder die Taschenlampe eines Smartphones sein, genauso wie auch eine komplexere App mit der man Flüge oder Hotels bucht.

2. Lite-Software
Unter dieser Kategorie kann man Apps zusammenfassen, bei denen es sich um die simplifizierte Version eines Originaldienst handelt, den man zum Beispiel ursprünglich vom PC her kennt. So ermöglicht etwa eine Facebook-App, dass was der User schon vom "echten Facebook" her kennt, etwas schlanker und optimiert auf ein Touch-Umfeld. Genauso gibt es etwa auch eine Office-App, die eine stark abgespeckte Version es original Office darstellt.

3. Unterhaltung und Spiele
Apps die sich nicht in die ersten beiden Kategorien einordnen lassen, sind in der Regel dem Unterhaltungsbereich zuzuordnen. Entweder handelt es sich um Spiele, oder auch um schlichte Apps, mit denen man Scherze und ähnliches veranstalten kann.

Alle drei Bereiche haben sicherlich ihre Daseinsberechtigung und entsprechende Apps sorgen in vielerlei Hinsicht für eine Vereinfachung des Alltags. Darüber hinaus zeichnen sich Apps dadurch aus, dass sie sich besonders leicht per Fingerzeig der Geste auf einem mobilen Endgerät bedienen lassen.

Überstrapazierung des Prinzips App

Während Apps auf der einen Seite viele Sinn-hafte Aufgaben auf verschiedenen Smart Devices erledigen können, wird das zugrunde-liegende Prinzip auf der anderen Seite völlig überstrapaziert. Die Begeisterung für die Mini-Porgramme ist inzwischen derart groß, dass sie selbst dort eingesetzt werden, wo es wenig oder überhaupt gar keinen Sinn hat. Anwendungsbereiche für die aus gutem Grund vollwertige Software entwickelt wurde, sollen beispielsweise nun mit einer App bewältigt werden, die die reale Komplexität allerdings in der Regel nicht so darstellen kann, dass es für den User auch tatsächlich eine Vereinfachung wäre. Stattdessen kann hier eher von einer Schein-Vereinfachung die Rede sein, womit das an sich sinnvolle Prinzip einer App ad absurdum geführt wird.

Ein Paradebeispiel dafür wäre etwa: Die Steuererklärung als App! Zunächst einmal hört es sich verlockend an, die Steuer mit wenigen Touch-Funktionen bewältigen zu können. Leider ist es jedoch so, dass eine Steuererklärung als solche ein recht komplexer Vorgang sein kann. Der Versuch diesen extrem zu simplifizieren führt meistens dazu, dass entweder wichtige Dinge nicht erfasst werden oder dass es der User noch schwieriger hat, zu bestimmten Eingaben zu gelangen.

Vom Prinzip her ist es natürlich nicht unmöglich, auch sehr komplexe Aufgaben per App zu erledigen, doch das sollte nicht der Maßstab sein. Vielmehr muss man sich die Frage stellen:

Ist es in letzter Konsequenz auch effizienter eine App statt(!) einer Software zu nutzen?

Mit der Beantwortung dieser Frage steht und fällt die Daseinsberechtigung der Apps. Somit ist Diese durchaus auch an viele Entwickler gerichtet.

Wie sehr Apps überstrapaziert werden, zeigte vielen Nutzern zuletzt auch das Betriebssystem Windows 8(.1), wo User ursprünglich quasi dazu genötigt werden sollten, auch an normalen Rechner Apps statt Desktop-Software zu nutzen - und zwar nach Meinung vieler auch genau in den Bereichen, wo Apps eigentlich keinen wirklichen Sinn ergeben. Mit dem Update von Windows 8 auf 8.1 ruderten die stark unter Kritik stehenden Entwickler von Microsoft allerdings wieder ein ganzes Stück zurück und rückten die Desktop-Umgebung wieder stärker in den Fokus.

Apps als Ausdruck des Zeitgeistes

Der Wunsch nach Simplifizierung kann auch als Ausdruck unseres Zeitgeistes gewertet werden. Insgesamt leben wir ein einer immer komplexer-werdenden Welt, die sich uns durch immer freier zugänglichere Informationen (vor allem durch das Medium Internet) offenbart. Komplexität ist dabei genauso allgegenwärtig wie der Wunsch vieler Menschen, diese stark zu vereinfachen und auf irgendwelche simplen Prinzipien oder Fakten herunter zubrechen. Apps können genau dieses Bedürfnis befriedigen, manchmal jedoch nur scheinbar!

Hier ist der Nutzer selbst gefragt, zu erkennen wo Apps Sinn machen und wo nicht. Die Option der herkömmlichen Software sollte dabei keinesfalls außer Acht gelassen werden. Ein vollwertiges Programm an einem vollwertigen Rechner kann im Zweifel immer mehr Leisten als eine simple Version dessen auf einem mobilen Endgerät.

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